Romane de Watteville (*1993)
Die figurative Malerei von Romane de Watteville (* 1993 in Lausanne, wo sie lebt und arbeitet), steht für eine subtile Erforschung des intimen und öffentlichen Lebens von Menschen. Ihre Selbstporträts, Porträts und Genrebilder geben Momente wieder, die sie erst auf ihrem Smartphone festhält und dann auf die Leinwand überträgt, wobei sie mit verschiedenen Formaten und Bildausschnitten experimentiert.
Die Künstlerin beschäftigt sich sowohl mit grossformatigen Werken oder gar monumentalen Wandbildern als auch mit kleineren, intimeren Kompositionen. Das dreiteilige Bildwerk And Everything in Between (2021), das aus einem grossen zentralen Gemälde und zwei kleineren Seitenbildern besteht und an das traditionelle Format eines Triptychons erinnert, zeigt ein Interieur vor einer fantastischen Landschaft – eine menschliche Figur, zwei weibliche Beinpaare, ein Stillleben auf einem Tisch, architektonische Elemente und Möbelstücke, die in einen rätselhaften Dialog treten. Die kleineren Werke Pink Light und Dazzling Pink (2022) konzentrieren sich dagegen auf anatomische Fragmente, die mit Glamour-Ästhetik und Körper- und Geschlechterstereotypen spielen.
Das Werk von Romane de Watteville enthält zahlreiche Verweise auf die westliche Tradition der Malerei und Kultur, auf Kino, Mode und Design und vermittelt zugleich eine zeitgenössische und subjektive Interpretation von Körpern und Identitäten. Dabei lässt sich die Künstlerin unter anderem von Bildern inspirieren, die sie im Internet und in sozialen Netzwerken gesammelt hat, und spielt mit ästhetischen Kanons und Geschlechterstereotypen. Ihre Kompositionen, die sich durch eine einheitliche Farbgebung auszeichnen, die eine Verflachung der Perspektiven erzeugt, sind in einem realistischen Stil gestaltet, ohne aber die Figuren zu idealisieren.
Romane de Wattewille wurde 1993 in Lausanne (CH) geboren, wo sie lebt und arbeitet.
Studium der Kunstgeschichte und Filmwissenschaft an der Universität Lausanne (2012–2016), Bachelor in visueller Kunst an der École Cantonale d’Art de Lausanne (2020). Einzelausstellungen (Auswahl): 40mcube art center, Rennes (2023); Galerie Ciaccia Levi, Paris (2022); Galerie Fabienne Levy, Lausanne (2021). Gruppenausstellungen (Auswahl): Kiefer Hablitzel / Swiss Art Awards, Basel (2023); Museum Franz Gertsch, Burgdorf (2023).
Gewinnerin des Ernest Manganel-Preises 2020, des Prix Mobilière 2022 und des Kulturstipendiums Leenaards 2023.
Tätigkeitsbereiche: Malerei
