Das konzeptuelle Werk von Pamela Rosenkranz thematisiert die Verschmelzung biologischer, kultureller und technologischer Prozesse. Ihre Arbeiten verbinden wissenschaftliche und künstlerische Elemente, um Fragen zum menschlichen Körper, zum Beispiel seiner Beziehung zu Material und Farbe, nachzugehen.
Healer Scroll (Pink Body) (2024) ist Teil einer umfangreichen Werkserie, die das Zusammenspiel von Natur und Technologie reflektiert. Mithilfe der japanischen Kirigami-Technik, bei der Papier präzise gefaltet und geschnitten wird, erstellt Rosenkranz ein Muster, das an Schlangenschuppen oder mikroskopische Aufnahmen der Haut erinnert. Die Derma als organische Hülle und schützende Membran, die den Körper von der Aussenwelt trennt, wird hier zum Sinnbild für die Grenze zwischen Natürlichkeit und Künstlichkeit. Das mit Aquarellfarben bemalte, sinnlich glänzende Papier vermittelt Fragilität und Konstruiertheit, das die Thematik der Haut als durchlässige, wandelbare Schicht weiterführt.
In der Tradition von Künstler:innen, die die Beziehung zwischen dem menschlichen Körper und Technologie aufgreifen, stellt Pamela Rosenkranz die Haut als funktionelle Schnittstelle zwischen Innen und Aussen, Mensch und Umwelt dar. Dabei reflektiert sie nicht nur biologische, sondern auch soziale und technologische Transformationen. Rosenkranz’ Arbeiten hinterfragen, wie sich unser Verständnis von Körperlichkeit durch moderne Technologien verändert und thematisieren das Spannungsverhältnis von Natürlichkeit und Künstlichkeit, insbesondere im Kontext von Digitalität.
Pamela Rosenkranz, 1979 geboren in Uri, lebt in Zürich.
Künstlerische Ausbildung an der Rijksakademie in Amsterdam sowie an der Hochschule der Künste Bern. Literaturstudium an der Universität Zürich. Einzelausstellungen (Auswahl): Kunsthaus Bregenz (2021); Kreuzgang Fraumünster (Zürich, 2018); Fondazione Prada (Mailand, 2017); Schweizer Pavillon der 56. Biennale (Venedig, 2015). Gruppenausstellungen (Auswahl): Deste Foundation (Hydra, 2023); Kunst Museum Winterthur (2022); MIT List Visual Arts Center (Cambridge, 2022); Schinkel Pavillon (Berlin, 2021); Institute of Contemporary Art (Los Angeles, 2021). Ausgezeichnet mit dem Paul Boesch Kunstpreis (2016) und dem Bremer Kunstpreis der Böttcherstrasse (2014).
Tätigkeitsbereiche:
Installation, Skulptur, Multimediale Kunst
Foto: Marc Asekhame