Bertold Stallmach (*1984)

Stallmach ist der Gewinner des «Prix Mobilière 2017». In seinem Animationsfilm Das Mosaik untersucht er die möglichen Folgen der Digitalisierung für den Menschen – und konzentriert sich dabei auf das Thema der Selbstwahrnehmung, auf Präsentation und Repräsentation. Jede der Filmfiguren besteht aus Fotos von zahlreichen Dingen, die einer realen Person gehören. Diese Fotos sind als Textur auf einen computergenerierten menschlichen Körper gelegt. Die persönliche Habe wird so zu einem Abbild von Identität und Individualität.

Susanna Kumschick, Co-Leiterin des Gewerbemuse­um Winterthur, hat Stallmach für den «Prix Mobilière 2017» nominiert und sagt: «Bertold Stallmach gehört zu einer vielversprechenden jungen Generation von Künstlern und Künstlerinnen, deren Schaffen es zu unterstützen, zu fördern und noch bekannter zu machen gilt. Seine Arbeiten erzählen von Men­schen und ihren persönlichen Verstrickungen, von ihren Denkweisen und Handlungen, aber auch von Macht und Abhängigkeiten in Zusammenhang mit Politik, Propaganda oder Migration. Er greift damit grosse Themen auf, beobachtet scharf und findet einen eigenwilligen künstlerischen Ausdruck.»

In seinen oft mehrteiligen Werken verknüpft Stallmach verschiedene Ausdrucksformen: Stop-Motion-Filme, Malerei, Zeichnungen und Skulpturen zeigen den Prozess seiner Arbeiten auf und nehmen in installativen Inszenierungen Bezug aufeinander. Die Stärke seiner meist figurativen und erzählerischen Arbeiten sind die bisweilen absurden, aber auch witzigen Geschichten und die scheinbar mühelose Kombination unterschiedlicher Medien und Materialien zu liebevoll und spielerisch gestalteten Welten. Zugleich eröffnen sie einen unbarmherzigen Blick auf allzu menschliche Ver­haltensweisen.

 

Bertold Stallmach wurde 1984 in Quthing, Lesotho geboren. Er lebt und arbeitet in Zürich und Berlin.

Tätigkeitsbereich: Zeichnung, Film, Animation

Website von Bertold Stallmach

Werke von Bertold Stallmach

© Bertold Stallmach
Bertold Stallmach

Das Mosaik