Sarah Benslimane spielt mit den Grenzen zwischen Realität und Illusion, wobei sich ihre Arbeiten weder eindeutig der Malerei noch eindeutig der Skulptur zuordnen lassen. Ihr Werk reflektiert die Informations- und Bilderflut unseres digitalen Zeitalters und hinterfragt konventionelle Erwartungen an künstlerisches Schaffen.
Mit der Arbeit SF4 (secured) (2024) untersucht die Künstlerin die Diskrepanz zwischen Materialität und Erscheinung: Während sich das klar begrenzte Format und der Aufbau der Arbeit an einer Leinwand orientieren, wirkt die gerasterte, spiegelnde Oberfläche mit den ihrer Funktion beraubten Rollen eher wie ein installatives Relief. In ironischer Auseinandersetzung mit minimalistischen und neogeometrischen Stilmitteln spielt Benslimane mit bestehenden Formen und Sehgewohnheiten. Ihr Werk stellt so immer wieder die Frage nach der Bedeutung und dem Status eines Kunstwerks und reflektiert dessen potenzielle Trivialisierung als einfaches Objekt.
Sarah Benslimane positioniert sich im Kontext der Post-Internet-Kunst, die von der digitalen On- und Offline-Kultur und den Auswirkungen der allgegenwärtigen Vernetzung geprägt ist. Ihre Arbeiten knüpfen an den Minimalismus und die Ansätze der Neo-Geo-Bewegung an, brechen aber gleichzeitig mit traditionellen Vorstellungen von künstlerischem Schaffen. Mit dieser kritischen Reflexion der Kunstproduktion eröffnet Benslimane neue Interpretations- und Diskursräume.
Sarah Benslimane, 1997 geboren in Besançon, FR, hat die algerische, französische und schweizerische Staatsangehörigkeit. Sie lebt in Genf.
Künstlerische Ausbildung mit Bachelor- und Masterstudium an der HEAD in Genf. Einzelausstellungen (Auswahl): Madragoa (Lissabon, 2023); Centre d’Art Contemporain Genève (2023); Tunnel Tunnel (Lausanne, 2022). Gruppenausstellungen (Auswahl): Kunsthalle Friart (Fribourg 2022); Cherish (Genf, 2022); Karma International (Zürich, 2021). Ausgezeichnet mit dem Manor Kunstpreis 2025.
Tätigkeitsbereich: Malerei, Installation