Die Werke von Pedro Wirz setzen sich mit dem Verhältnis von Kulturgeschichte, Wissenschaft und Folklore auseinander. Durch die Verschmelzung von organischen und künstlichen Materialien schafft Wirz Werke, die faszinieren und zur kritischen Reflexion über aktuelle Umweltkrisen anregen.
Die achtteilige Arbeit Metaphytosis (2024) besteht aus verschiedenen Körperteilen aus gebranntem Ton; aus Nasen und Ohren lässt Wirz bunte Plastikpflanzen wachsen. Inspiriert von Forschungsergebnissen über adaptive Polymere untersucht der Künstler die Möglichkeiten plastischer Metamorphose. Dieser Ausgangspunkt – ein Material unendlich zu verwandeln (und zu verwenden), ohne dass es als Abfall endet – findet im Werk eine mythische Entsprechung in Daphne aus der griechischen Mythologie, die sich, vor Apollo flüchtend, in einen Lorbeerbaum verwandelt. Wirz verweist auf das Potenzial von Transformationen und neuen Stoffkreisläufen, aber auch auf deren Grenzen. Er befragt die Rolle von Kunststoffen und unsere Konsumkultur, indem er wissenschaftliche Konzepte in neue künstlerische Formen übersetzt.
Pedro Wirz beschäftigt sich in seinen Installationen vielfach mit dem gesellschaftlichen Umgang mit natürlichen Ressourcen und den Herausforderungen der Nachhaltigkeit. Seine Auseinandersetzung mit Materialkreisläufen positioniert ihn im Kontext der Landschafts- und Umweltkunst, wie sie etwa von Agnes Denes angestossen wurde oder von Olafur Eliasson praktiziert wird. Dank der Zusammenarbeit mit verschiedenen Wissenschaftler:innen regt Wirz neue Denkweisen über den Einsatz von Konsumgütern und das Potenzial neuer Umweltlösungen an.
Pedro Wirz, 1981 geboren in Pindamonhangaba, Brasilien, lebt in Zürich.
Künstlerische Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel FHNW mit einem Erasmusjahr an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. Einzelausstellungen (Auswahl): PHILIPPZOLLINGER (Zürich, 2024); MASI Museo d’arte della Svizzera italiana (Lugano, 2023); Kai Matsumiya (New York, 2022); Kunsthalle Basel (2022); Centre culturel suisse (Paris, 2019); Kunsthaus Langenthal (2019). Gruppenausstellungen (Auswahl): Centre d’Art Contemporain Genève (2023); Aargauer Kunsthaus (Aarau, 2019); Centre Pasquart (Biel/Bienne, 2018); Palais de Tokyo (Paris, 2013); Tinguely Museum (Basel, 2016).
Tätigkeitsbereiche: Installation, Skulptur, Mixed Media