Nic Hess kommentiert auf spielerisch-ironische Weise die fortschreitende Kommerzialisierung unserer Welt. Dafür bedient er sich der Logos, Zeichen und Embleme der ökonomisierten Gesellschaft und verwendet sie für seine Kunst. Er fordert die Betrachtenden heraus, hinter die Markenzeichen zu schauen.
Die Arbeit m&m + M = 3M ist eine Gleichung aus drei Logos, die wir sofort mit bekannten Marken in Verbindung bringen: «m&m’s», das sind die bunten Schokolinsen, «McDonald’s» steht für die grösste Fast-Food-Kette der Welt und «3M» für die «Minnesota Mining and Manufacturing Company», einen multinationalen Hersteller unter anderem von Klebeprodukten wie «Post-its». Die aufgeführte Reihenfolge nimmt Bezug auf den Bekanntheitsgrad, die Gründungsdaten und die Grösse der Unternehmen: «m&m’s» (1941) wird in 100 Ländern vertrieben, «McDonald’s» (1940) gibt es in 119 Ländern, «3M» (1902) in 200 Ländern. In zwei weiteren, nicht betitelten Werken im Besitz der Mobiliar kombiniert Hess einmal ein Porträt des Künstlers Andy Warhol und einmal Schweizer Geldnoten mit geometrischen Farbformen, die einen karikierenden Effekt haben: So erhalten die auf den Banknoten abgebildeten Schweizer Persönlichkeiten – Charles-Ferdinand Ramuz, Arthur Honegger und Alberto Giacometti – eine überdimensional grosse Krawatte und Andy Warhol übergrosse, roboterhaft anmutende Arme.
Material aus den Massenmedien, aus Kunstgeschichte und Populärkultur reiben und überlagern sich in den Arbeiten von Nic Hess. Schein und Sein vermischt Hess auch in seiner 1996 gründeten Band Frankie and Tony.
Nic Hess wurde 1968 in Zürich (CHE) geboren; er lebt und arbeitet in Zürich (CHE) und London (GBR).
Tätigkeitsbereiche: Malerei, Zeichnung, Installation, Objekte
«Dann macht sie Künstler und Betrachter zu privilegierten und vielleicht glücklichen Menschen, mindestens für den Moment.»