Natacha Donzé (*1991)

Natacha Donzé arbeitet im Medium Malerei. In ihren Werken legt sie den Fokus auf die Wirkung der Bildoberflächen. So schafft die Künstlerin farbintensive, raumerweiternde Bildwelten, die die Ambivalenz von Abstraktion und Figuration, analogen und digitalen Bildquellen reflektieren.

In Tactical Frivolity II (2023) und Repository (2023) lotet die Künstlerin Farbflächen und -modulationen sowie die Grenzen zwischen abstrakten und figurativen Inhalten aus. Mit geometrischen Formmustern und zarten Farbfiguren setzt sie sich mit den kleinen und grossen Phänomenen unserer Gegenwart auseinander. So erinnern die je vierteiligen Werke der Reihe Repository etwa an Computerbildschirme, auf denen mehrere Fenster mit unterschiedlichen Motiven geöffnet sind. Nicht zuletzt durch die Verwendung von Bildern, deren Sichtbarkeit auf technischen Hilfsmitteln wie Mikroskop- oder Röntgenaufnahmen beruht, schafft Donzé einen Spannungsbogen zwischen sichtbarer und unsichtbarer Welt.

Natacha Donzé bewegt sich in der kunsthistorischen Tradition der Farbfeldmalerei, wie sie unter anderem von Mark Rothko vorbereitet wurde, und knüpft entfernt an die Op-Art einer Bridget Riley an. Donzé bezieht sich häufig auf Material aus historischen Enzyklopädien, auf Pressefotografien und wissenschaftliches Bildmaterial. Durch die Einbettung dieser spezifischen Bildwelten schlägt die Künstlerin eine Brücke zu zeitgenössischen Diskursen, mit denen sie die Schnittstellen von Malerei, Technologie und Naturwissenschaft erkundet. Indem sie die Grenzen zwischen digitalen und analogen Bildern auflöst, schafft sie eine fragmentarische, entfremdete Realität, die zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den Strukturen unserer Umwelt und den damit verbundenen gesellschaftlichen Herausforderungen auffordert.

Natacha Donzé, 1991 in Boudevilliers geboren, lebt in Lausanne.

Abschluss an der École cantonale d’art de Lausanne (écal). Einzelausstellungen (Auswahl): Kunst(Zeug)Haus (Rapperswil-Jona, 2022); Musée des Beaux-Arts de La Chaux-de-Fonds (2021); Unit110 (New York, 2018). Gruppenausstellungen (Auswahl): MCBA (Lausanne, 2023); Kunstmuseum Appenzell (2023); CAPC (Bordeaux, 2022); Hagiwara Projects (Tokio, 2021). Ausgezeichnet mit dem Swiss Art Award (2023), dem Kiefer Hablitzel Preis (2019) und dem Nachwuchspreis des Musée des Beaux-Arts de La Chaux-de-Fonds im Rahmen der Biennale für zeitgenössische Kunst (2018).

Tätigkeitsbereich: Malerei

Foto: Pierre Girardin

Werke von Natacha Donzé

Natacha Donzé

Repository