Markus Weggenmann (*1953)
Knallige Buntheit ist seit jeher das Markenzeichen von Markus Weggenmanns Kunst. Untersuchungen an der Farbe stehen denn auch im Zentrum seiner Malerei, die Gegensätze wie Abstraktion und angedeutete Gegenständlichkeit, moderne Technologie und Handwerk vereint und eine grosse sinnliche Anziehungskraft entfaltet.
Der ausgebildete Ergotherapeut Weggenmann malte bereits seit Mitte der 1970er-Jahre. Erst im Alter von 39 aber, nachdem er sich zum Psychoanalytiker weitergebildet und in Zürich eine eigene Praxis geführt hatte, machte er die Kunst zu seiner Haupttätigkeit. Horizontale, blattfüllende Streifen in zwei bis vier sich abwechselnden Farben dominierten zunächst seine Bilder. Ihre minimalistische Konzeption wurde durch die subjektive Farbwahl und den sichtbar freihändigen Auftrag der hochpigmentierten Leimfarbe konterkariert. 1997 tauschte Weggenmann diese Bildanlage vermehrt gegen gemalte Rundformen ein, um 1999 seine zweite wichtige Schaffensperiode einzuläuten: jene der grossformatigen Lackbilder, die industriell hergestellt wurden anhand von Bildvorlagen, welche der Künstler digital aus kleinen Entwurfsgemälden entwickelte. Darin stiessen bunte Formen anfangs wie in einem unpräzisen Puzzle aneinander und liessen weisse Zwischenräume frei, bald aber begannen sie sich zu überlagern, nahmen teils florale Züge an und konkretisierten sich um 2013 sogar zu Stillleben. Seit 2015 ist Weggenmann zur Malerei mit Leimfarbe zurückgekehrt, wobei die Formen wieder «sortierter» auftreten, die Farben seit 2018 dezenter sind und sich mit den an Büsten erinnernden Flat Sculptures eine neue Thematik abzeichnet.
Markus Weggenmanns konsequenter Ansatz wurde bereits 1989, dann wieder 2013 und 2014 mit einem Werkbeitrag des Kantons Zürich ausgezeichnet. 2018 erhielt er den Swiss Art Award.
Markus Weggenmann, 1953 geboren in Singen (DEU), lebt und arbeitet in Zürich und Lumnezia (CHE).
Tätigkeitsbereiche: Malerei, Zeichnungen, Objekte, Kunst am Bau
