Mario Sala (*1965)

© Mario Sala

Mario Sala hat sich mit einem rätselhaften Bilderuniversum einen Namen gemacht, das in den Medien Malerei, Zeichnung und Assemblage zwischen Fiktion, Traum und Wirklichkeit oszilliert. Er erweist sich darin als Bildflaneur, der virtuos zwischen den Realitätsebenen switcht, als wären es digitale TV-Kanäle.

Zum einen liegt es an den Materialien – zu denen neben den traditionellen Farben auch Dispersionskleber oder Nagellack gehören –, dass Salas Werke uneindeutig erscheinen, zum anderen an den technischen Verfahren, die er anwendet, aber auch an den Themen. Er sucht Übergangsbereiche und Offenheit statt Eindeutigkeit, denn erst so kann er sein Spiel mit der Suggestion und Imagination des Betrachters treiben. In Flüssigprojekte, einer zentralen, dreiteilig konzipierten Werkgruppe aus den Jahren 1997 und 1998, liess er Aquarellfarben und Lack über Blätter fliessen, um sie danach mit dünn gemalten Buchstaben zu beschriften. Stets sind seine Bilder in mehreren Schichten komponiert oder von einem Bildmedium in ein anderes übertragen. Dadurch verwandeln sich Bedeutungsebenen vor den Augen des Betrachters zu geheimnisvollen Tableaus, die den Wirklichkeitssinn herausfordern. Wir als Betrachter werden selber zu Driftern, die zwischen Wirklichkeit und Fiktion wechseln.

Sala hat in seinem Schaffen die digitale Bilderflut der Gegenwart vorweggenommen, lange bevor sie unseren Alltag dominierte. Seine flimmernden Welten operieren mit filmischen Strategien wie Überblendungen; zwischen Bild- und Textfluss öffnen sich immer wieder weitschweifige Phantasmagorien.

 

Mario Sala wurde 1965 in Winterthur (CH) geboren, wo er auch heute lebt.

Tätigkeitsbereiche: Malerei, Konzeptkunst, Zeichnung, Objektkunst, Land Art


siehe auch

Werke von Mario Sala

© Mario Sala
Mario Sala

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