Kimsooja (*1957)

© Kimsooja Studio

Die Arbeiten der Installations- und Performancekünstlerin Kimsooja sind geprägt von der koreanischen Tradition des Nähens. Sogar ihren Vornamen (Sooja) und ihren Zunamen (Kim) hat sie «aneinandergenäht» – zu Kimsooja. So sei sie genderlos und statuslos.

2013 startete die Mobiliar an ihrem Direktionsstandort in Bern mit der Ausstellungsreihe Kunst & Nachhaltigkeit. In der ersten Ausgabe mit dem Titel Fahrhabe – und die Mythen des Alltags wurde unter anderem die Arbeit Bottari Tricycle von Kimsooja gezeigt. Sie stand Pate für den Titel der Ausstellung, denn das Wort «Fahrhabe» ist ein alter Begriff aus der Assekuranz und bezeichnet in der Versicherungswelt alle beweglichen Dinge, also das Hab und Gut, das man mitnehmen kann. In den Arbeiten von Kimsooja begegnen wir immer wieder Sinnbildern des Aufbruchs. Der Begriff «Bottari» stammt aus dem Koreanischen und heisst übersetzt: Bündel. In Korea werden diese zu Bündel geschnürten, farbenprächtigen Tücher benutzt, um bei einem Umzug die elementaren Siebensachen eines Haushaltes zu transportieren. Bottaris sind Symbole einer nomadisierenden Welt, einer mobilen Wirtschafts- und Lebensform, mit der auch wir in Europa und in der Schweiz uns immer mehr konfrontiert sehen. Kimsooja arbeitet bereits seit den frühen 1990er-Jahren mit Bottaris und benutzt sie in unterschiedlichen Konstellationen: Mal wurden die Bündel als Einzelobjekte auf dem Boden eines Museums platziert, ein anderes Mal sind sie auf der Ladefläche eines Pick-up-Trucks Teil einer Performance, oder sie sind, wie beim Bottari Tricycle, auf der Ladefläche eines chinesischen Dreirads verschnürt.

Kimsooja bespielte auf der Biennale von Venedig 2013 den koreanischen Pavillon. Zusammen mit dem Nanowissenschaftler Ulrich Wiesner und dem Architekten Jaeho Chong baute sie 2014 auf dem Campus der Cornell University in Ithaca (New York) eine 46 Meter hohe, mit nanostrukturierten Oberflächen ausgekleidete Metallkonstruktion in der Form einer extrem spitz zulaufenden Nadel.

Geboren wurde Kimsooja 1957 in Taegu (KOR), sie lebt in New York (USA).

Tätigkeitsbereiche: Performance, Video, Installationen, Näharbeiten, Skulpturen, Fotografie

Website von Kimsooja

"Nothing can be more Inspirational and lifting up our spirit than a creative artwork that opens up the new windows to the world. It caresses and heals our mind giving hope, confidence, fulfillment, love, and excitement. This is what we need in this violent and destructive era".

(«Nichts kann inspirierender sein und unsere Stimmung besser heben als ein kreatives Kunstwerk, das die neuen Fenster zur Welt öffnet. Es streichelt und heilt unseren Verstand und vermittelt Hoffnung, Vertrauen, Erfüllung, Liebe und Aufregung. Das ist es, was wir in dieser gewalttätigen und destruktiven Zeit brauchen.t»)


siehe auch

Werke von Kimsooja