Johanna Hullár (*1989)
Johanna Hullár ist eine transdisziplinär arbeitende Künstlerin, die Fotografie, Videoarbeiten, Installationen und CGI (Computer Generated Imagery) miteinander verbindet. In ihren immersiven Werken erforscht sie mögliche Zukunftsvisionen und das Zusammenspiel von künstlichen und natürlichen Materialien.
In der Werkserie Mimicry (2023) untersucht Hullár den Metamorphoseprozess von Objekten, die sie spezifischen Veränderungen aussetzt oder ihrem Verfall anheimgibt. In kontrastreich ausgeleuchteten, farbintensiven Settings treffen unterschiedliche, teilweise eingefrorene Objekte aufeinander. Sie beginnen sich zu verändern und zu leben, während das Eis schmilzt. So entstehen aus diesen Mini-Organismen «bewegte Stillleben», die ihren eigenen Wandel und Zerfall thematisieren. Dabei manipuliert die Künstlerin die verwendeten Materialien so, dass sie zu Platzhaltern und Protagonisten einer abstrakten Inszenierung werden. In einer Gleichzeitigkeit verbinden sich schliesslich Momente der Isolation, der Zerstörung und der Wiedergeburt. Wasser als Sinnbild ständiger Transformation und Vergänglichkeit fasziniert Hullár dabei besonders.
Die Arbeiten von Johanna Hullár beschäftigen sich unter anderem mit der Tradition des Stilllebens, die sie durch ihren fotografischen und filmischen Ansatz hinterfragt und um neue Impulse bereichert. Dabei spannt sie einen Bogen von der klassischen Vanitas-Malerei über surrealistische Bildwelten bis hin zu Gesamtinstallationen, die eine immersive Erfahrung ermöglichen. Ihr Ansatz erinnert an die abstrakte Bildsymbolik der Künstlerin Eva Hesse und die naturverbundenen Materialexperimente von Olafur Eliasson, während sie gleichzeitig mit digitalen Technologien neue Dimensionen schafft.
Johanna Hullár, 1989 geboren in Budapest, HU, lebt und arbeitet in Zürich.
Bachelorabschluss in Kommunikationsdesign an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin sowie Masterabschluss in Fotografie an der École cantonale d’art de Lausanne (ECAL). Einzelausstellungen (Auswahl): Atelier Narrato, Zürich (2022); Kunsthalle Mannheim (2021). Gruppenausstellungen (Auswahl): Casa degli Artisti, Mailand (2022); Jungkunst, Winterthur (2021). Ausgezeichnet mit dem Swiss Design Award (2024) und nominiert für den Prix Mobilière (2024).
Tätigkeitsbereiche: Fotografie, Video, Installation
