Jean-Luc Manz (*1952)

© Jean-Luc Manz

Jean-Luc Manz erkundet in seinem Werk die Möglichkeiten, mit den Mitteln der abstrakten Malerei und Zeichnung Beziehungen zur realen Welt der Dinge herzustellen.

Manz absolvierte zunächst eine Fotografenlehre. Nach Reisen begann er 1974 in Lausanne in einer Mischung aus Ausstellungsbesuchen, intensiver Vernetzung mit der lokalen Szene und inoffizieller Teilnahme an Workshops der Genfer École supérieure d’art visuel (ESAV) eine Art autodidaktisches Kunststudium. Ersten Ausstellungen folgte 1982 das Eidgenössische Kunststipendium, 1988 eine grosse Soloschau im Kunstmuseum Winterthur und 1992 die Teilnahme an der 4. Cairo Biennale. Seit den frühen 1990er-Jahren sind Manz’ Arbeiten regelmässig in wichtigen Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen.

Aus dieser Zeit stammt auch seine früheste Arbeit in der Sammlung der Mobiliar: Sans titre (1991) lässt sich als Ausschnitt eines Schachbrettmusters entziffern – bis heute ein Hauptmotiv in Manz’ Werk, nicht zuletzt wegen seiner Bedeutungsvielfalt zwischen selbstbezüglicher Abstraktion und massentauglichem Alltagsdesign. Eine geometrische Gitterstruktur liegt auch den zarten Farbfeldzeichnungen No 5 und No 8 (beide 2010) zugrunde. Horizontale Lineaturen in Rot, Gelb, Blaugrün und sanften Auberginetönen dagegen kennzeichnen die Gemälde Khaled, Yaseer, Les liquides und L’amant (alle 1996). Das Atmosphärische und die nonchalante Grosszügigkeit, die Manz’ Kompositionen oft erst auf den zweiten Blick erkennen lassen, bringt die Serie Signes p. u. nouvelle géométrie (2000) gut auf den Punkt. Rundformen, Gitterfragmente und buchstabenartige Kürzel fügen sich hier auf acht Blättern zu einem ebenso persönlichen wie abstrakten Vokabular der Alltagswelt, eingebunden in einen lebhaften Dialog mit historischen und zeitgenössischen Positionen der geometrischen Abstraktion.

Jean-Luc Manz gehört neben John Armleder zu den Vertretern einer Abstraktion in der Westschweiz, die mit dezenter Ironie, erzählerischem Witz und klarem Realitätssinn eine eigene Schule geprägt hat. 

 

Jean-Luc Manz, 1952 in Neuchâtel (CHE) geboren, lebt und arbeitet in Lausanne (CHE).

Tätigkeitsbereiche: Malerei, Zeichnung, Druckgrafik


siehe auch

Werke von Jean-Luc Manz

© Jean-Luc Manz
Jean-Luc Manz

Khaled

© Jean-Luc Manz
Jean-Luc Manz

L'amant

© Jean-Luc Manz
Jean-Luc Manz

Les liquides

Jean-Luc Manz

No5

Jean-Luc Manz

No8

© Jean-Luc Manz
Jean-Luc Manz

Ohne Titel

© Jean-Luc Manz
Jean-Luc Manz

Yaseer