Das Zwillingspaar Huber.Huber beschäftigt sich in Collagen, Zeichnungen, Skulpturen sowie Installationen mit dem ambivalenten Verhältnis zwischen Zivilisation und Natur, mit dem Allmachtsstreben der Menschen und ihrem Drang, Phänomene zu kategorisieren und wissenschaftlich zu bezwingen. Ihre Werke zeichnen sich immer durch eine gute Prise Skurrilität und Humor aus.
Vogelhäuser (elle et lui) sind der Form nach zwar Unterschlüpfe für unsere gefiederten Freunde, als massive Betongüsse jedoch nicht für diesen Zweck geeignet. Sie sind für die Ewigkeit gebaut, aber unbewohnbar. In den skurrilen Skulpturen macht das Künstlerduo die menschliche Sehnsucht nach Ewigkeit und Unzerstörbarkeit sichtbar, eine Sehnsucht, die in ihrer Unstillbarkeit immer wieder bizarre Auswüchse hervorbringt, etwa in der Hightech-Medizin und in der Schönheitsindustrie.
Für die umfassende Werkgruppe Mikrouniversum und andere kleine Systeme schufen die Brüder Huber eine alternative Enzyklopädie wundersamer Naturphänomene und Märchenwesen. Die Collagen spielen mit dem Naturidyll auf alten Postkarten und in Magazinen, um es mit Insekten, Jesusdarstellungen, drachenähnlichen Wesen und Schlangen anzureichern. Dabei schaffen unerwartete Kombinationen und Massstabsveränderungen eine ebenso faszinierende wie bedrohliche Atmosphäre. Das biblische Paradies schlägt um in eine Dystopie.
Das vielschichtige konzeptuelle Werk von Huber.Huber macht auf oft ironische Weise ein Zeitgefühl anschaulich, das zunehmend durch virtuell erzeugte Welten geprägt ist und dadurch den Erfahrungshorizont nicht nur erweitert, sondern auch verunsichert. Die beiden Künstler haben an der Zürcher Hochschule der Künste studiert. Für ihr Schaffen wurden sie bereits mit diversen Stipendien und Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Swiss Art Award und dem Kiefer Hablitzel Preis.
Reto und Markus Huber wurden 1975 in Münsterlingen (CH) geboren. Sie leben in Zürich (CH).
Tätigkeitsbereiche: Malerei, Fotografie, Zeichnung, Collage, Assemblagen, Objekte, Installationen