Seine Bilder werden weitgehend vom Intellekt bestimmt, sprechen durch ihre zarten Farben und gestischen Spuren aber auch auf emotionaler Ebene an: Henri Spaeti hat innerhalb der konzeptuellen Malerei einen ganz eigenen Ausdruck entwickelt.
Nachdem Spaeti an der Schule für Gestaltung in Luzern ein Diplom als Zeichenlehrer erlangt hatte, war für ihn rasch klar, dass er nicht als Pädagoge arbeiten wollte. So ging er 1979 für zwei Jahre nach Wien, um sich künstlerisch an der dortigen Hochschule für angewandte Kunst weiterzubilden. Hier entfaltete er unter dem nachhallenden Eindruck der Konzeptkunst der 1960er- und 1970er-Jahre sein eigenständiges Werk. Ein dreijähriger Aufenthalt in Paris Anfang der 1980er sowie ein Stipendienaufenthalt am PS1 in New York 1985 sollten sein Werk weiter prägen – bei letzterem festigte sich seine typisch lichte Farbpalette. In Spaetis abstrakter Malerei ist bis heute stets auch die Reflexion über das Medium sowie über das Verhältnis von künstlerischer Darstellung und dinglicher Welt enthalten. Das Spannungsfeld zwischen Objekt, Bezeichnung und «Abbild», die Frage, wie sehr Begrifflichkeiten die Wahrnehmung beeinflussen, beschäftigte ihn in seinen teils signethaft wirkenden Kompositionen der 1980er-Jahre. Im späteren Schaffen spielen sanfte Rasterstrukturen eine Rolle und die Möglichkeiten, die zehn Pastellfarben – teils mit weisser Kreide nummeriert oder mit Wörtern überlagert – sowie Schwarz und Weiss dem Maler bieten. Die Gemälde oszillieren zwischen skizzenhafter Anmutung und klarer Setzung und pendeln sich ein bei einer konstruktiv-poetischen Bildhaftigkeit.
Henri Spaeti war und ist für die Kunstszene der Innerschweiz vor allem auch als Betreiber der Galerie Tuttiart in Luzern (2010–2018) und seit 2019 als Leiter des Kunstraum Hochdorf eine zentrale Figur.
Henri Spaeti, 1952 geboren in Luzern (CHE), lebt in Luzern und arbeitet in Hochdorf (CHE).
Tätigkeitsbereiche: Malerei, Wandmalerei, Zeichnung, Objekt, Installation
Woher, wohin, wozu? Kunst, aktiv oder passiv erlebt, öffnet Wege im Denken, Erkennen und Fühlen.