Hanspeter Hofmann (*1960)

Gorillas schauen uns direkt und unmittelbar an. Sie scheinen uns zu fragen: Wie hältst du es mit der Natur und ihren Geschöpfen? Das Gesicht von Carla Bruni, ehemaliges Model, Musikerin und Ehefrau des Ex-Premiers Sarkozy, ist in Teile zerlegt – und konfrontiert uns mit der Frage: Was bedeutet Schönheit, was ist ein ideales Gesicht? Andere, grossformatige Werke erinnern an mikroskopische Aufnahmen von Krankheitserregern und biologischen Prozessen: Wir zeigen in unserer Ausstellung von Hanspeter Hofmann eine exemplarische Auswahl seines Schaffens aus den Jahren 2000 bis 2018.

Hanspeter Hofmanns Leidenschaft galt zunächst den Naturwissenschaften. Als wissbegieriges Kind war er schon damals kompromisslos – also ein Nerd, würde man heute salopp sagen. Als Jugendlicher richtete er sich zu Hause ein Experimentier-Labor ein, und mit 17 absolvierte er eine Laborantenlehre, dockte gleich in der Pharmaforschung an. In den 1980er-Jahren studierte Hofmann dann eine Weile lang Philosophie, aus reiner Lust am Thema. Und in seinem späteren Brotjob in der

Chemieforschung leitete er ein Team, in dem die meisten Naturwissenschaften studiert hatten – er nicht. Denn Hanspeter Hofmann war schon immer ein unkonventioneller Geist, der zur Legitimation seiner Fähigkeiten kein Zertifikat braucht. Als er dann Anfang der 1990er-Jahre einen radikalen Wechsel machte, die Laborarbeit aufgab und sich voll und ganz auf die Kunst, auf die Malerei konzentrierte, war er geprägt von einem naturwissenschaftlichen Denken: Jahrelang hatte er sich mit Wirkungsprinzipien und verfahrenstechnischen Fragen

in der Chemie beschäftigt. Doch nun wollte er dieses Denken mit seiner Neugier auf das Ungewisse, auf das Atmosphärische verbinden. Mensch trifft auf Künstlichkeit, Natur trifft auf Perfektion, Biologie trifft auf Kommerz – Hanspeter Hofmann interessiert sich für ganz spezielle Verbindungen und Identitäten.

Identität entwickelt sich heute immer weniger linear, sondern zeichnet sich auch aus durch Brüche und Wechsel. Die berühmte Formel des französischen Dichters Arthur Rimbaud (1854–1891) «Ich ist ein anderer» gewinnt heute – gerade vor dem Hintergrund der digitalen Transformation – nochmals eine ganze neue Sprengkraft: Ich bin nicht nur, was ich mal gelernt habe, ich werde auch sein, was ich noch lerne. Facettenreiche Biografien schaffen neue Anschlussmöglichkeiten, schaffen neue, flexible Erfahrungsräume. Lebensgestaltung zeichnet sich mehr und mehr auch durch den Mut aus, starre Konzepte kontinuierlich entwickelter Lebensentwürfe aufzubrechen.


Was unterscheidet den Affen vom Menschen? Was unterscheidet den Menschen vom Roboter? Was ist Natur und was bedeutet Künstlichkeit? Hanspeter Hofmann entwickelt mit seinen Bildern eine Art Suchraum, einen Resonanzraum, der es uns ermöglicht, uns genau mit solchen Fragen zu beschäftigen.


Hanspeter Hofmann wurde 1960 in Mitlödi (CHE) geboren, er lebt und arbeitet in Basel.

Vorsprachliches, Unschärfen, Wahrscheinlichkeiten, Nichtsichtbares bekommt Form…

Werke von Hanspeter Hofmann

© H. Hofmann
Hanspeter Hofmann

Ohne Titel

© H. Hofmann
Hanspeter Hofmann

Ohne Titel

© H. Hofmann
Hanspeter Hofmann

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© H. Hofmann
Hanspeter Hofmann

Ohne Titel

© H. Hofmann
Hanspeter Hofmann

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© H. Hofmann
Hanspeter Hofmann

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© H. Hofmann
Hanspeter Hofmann

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© H. Hofmann
Hanspeter Hofmann

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© H. Hofmann
Hanspeter Hofmann

Ohne Titel

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