Franziska Furter (*1972)
Das Schaffen von Franziska Furter (* 1972 in Zürich, lebt und arbeitet in Basel) bewegt sich zwischen Zeichnung und Skulptur und entführt uns in ein grafisches Universum, das vielfältige Assoziationen und Interpretationen zulässt. Ihre zweidimensionalen Werke nehmen oft raumgreifende Dimensionen ein, während ihre räumlichen Arbeiten von der Linie aus gedacht sind und die Subtilität von Zeichnungen bewahren.
Für Remains of the Day (2021) verwendete die Künstlerin wie in anderen Werkgruppen die Marmoriertechnik, bei der Tintentropfen in eine Wasserschale gegeben und danach mit einem Stäbchen bewegt werden. Durch die Verwendung von Tinten in verschiedenen Farben, die nebeneinander zu liegen kommen, sich aber nie vermischen, entstehen so mehrfarbige fliessende Formen im Spannungsfeld zwischen Figuration und Abstraktion. Die undefinierten, auf der makellosen Oberfläche des Papiers schwebenden Figuren, die eine organische Vorstellungswelt und einen Zustand der Metamorphose heraufbeschwören, bewirken Kompositionen von grosser Poesie und Zartheit.
Durch ihr Interesse an der Visualisierung unsichtbarer Phänomene und der Inszenierung fliessender Traumwelten zeigt Franziska Furter eine gewisse Nähe zur Sprache und Vorgehensweise des Surrealismus und der lyrischen Abstraktion. Die Surrealisten glaubten, dass die kreative Schaffenskraft in den in uns verborgenen dunklen Kräften liegt, während Arthur Rimbaud überzeugt war, dass die Macht des Dichters oder Malers darin besteht, ins Unbekannte zu tauchen, um Neues zu finden. Franziska Furters Beschäftigung mit der Darstellung schwer fassbarer Manifestationen wie Wetterphänomenen oder Zeit zeigt, dass sie keine Angst davor hat, sich auf die Suche nach dem Unbekannten und Unerwarteten zu begeben.
Franziska Furter wurde 1972 in Zürich (CH) geboren. Sie lebt und arbeitet in Basel (CH).
Studium der Bildhauerei an der Schule für Gestaltung in Zürich (1992–1997). Einzelausstellungen (Auswahl): Bündner Kunstmuseum, Chur (2023); Lullin + Ferrari, Zürich (2022, 2021, 2018); Birgit Lauda Art Foundation, Wien (2018); Centre d’Art Contemporain, Yverdon-les-Bains (2017). Gruppenausstellungen (Auswahl): Triennial Melbourne (2023); Haus Konstruktiv, Zürich (2022); Aargauer Kunsthaus, Aarau (2022); Kunsthalle Basel (2021); Kunstmuseum Olten (2021); Helmhaus, Zürich (2019); Drawind Biennial 2019, London (2019).
Tätigkeitsbereiche: Zeichnung, Skulptur
