Der Bildhauer Eduard Spörri liess sich von den grossen Franzosen seines Fachs inspirieren, Aristide Maillol und Auguste Rodin, und war ganz dem neoklassizistischen Stil verpflichtet. Bronzen des zu Lebzeiten sehr erfolgreichen Künstlers sind in öffentlichen Gebäuden und Kirchen in Aarau und Wettingen zu sehen.
Eduard Spörri lernte das Handwerk des Steinmetzen bei seinem Vater, der – wie auch sein Grossvater – eine Grabmalwerkstatt in Wettingen betrieb. Nach Studien an der Kunstgewerbeschule in Zürich und München sowie an der Münchner Kunstakademie widmete sich Spörri jedoch bald ganz der freien Kunst. Stipendien erlaubten ihm Reisen nach Rom, Neapel und Paris, von denen er inspiriert zurückkehrte. In der Schweiz verkehrte er mit den Künstlerbrüdern Max und Ernst Gubler. Seine Bronzereliefs kreisten um bäuerliche, religiöse und allegorische Motive. Das Aargauer Regierungsgebäude in Aarau zieren Porträtköpfe und Reliefs des Künstlers in Bronze; seine Werke sind auch in Kirchen und Parkanlagen in Muri und Wettingen zu sehen. Weiter schuf er, meist als freie Schöpfungen, Plastiken von Figuren. Porträtbüsten gestaltete er nach weiblichen Modellen. Sie sind im klassisch-traditionalistischen Stil gehalten, so auch die kleine kauernde Frauenfigur aus der Sammlung der Mobiliar. In ihrer leichten Gedrungenheit und mit ihrer glatten, weich modellierten Oberfläche ist sie ein typisches Werk Spörris.
Eduard Spörri gewann 1929 den Studienpreis der Eidgenossenschaft und ein weiteres Eidgenössisches Kunststipendium 1931. Er nahm an wichtigen internationalen Ausstellungen wie der Grossen Kunstausstellung in Düsseldorf 1927 und an der Biennale von Venedig 1936 teil.
Eduard Spörri wurde 1901 in Wettingen (CHE) geboren und starb ebenda 1995.
Tätigkeitsbereiche: Skulptur, Plastik, Zeichnung, Druckgrafik, Malerei