Mit ihren Environments, in die sie Skulpturen und Wandmalereien einbettet, feiert Claudia Comte internationale Erfolge. Sie geht in ihrem Werk der Frage nach, wo sich Natur, Volkskultur und Hochkultur berühren, und sie macht anschaulich, wie sich solides Handwerk und neueste Fertigungstechnologien gegenseitig befruchten können.
Bekannt geworden ist die Westschweizerin, die bereits in der Frühphase ihres Schaffens 2012 mit dem Prix Mobilière ausgezeichnet wurde, mit geometrischen Malereien und Holzskulpturen in organisch-abstrakten, archaisch-cartoonhaften Formen. Die skulpturalen Elemente schafft Comte entweder eigenhändig mit der Kettensäge oder in computergesteuerten 3-D-Scan- und Fräsprozessen und setzt sie zusammen mit Wandmalereien in poppigen Farben fulminant in Szene. Die Installation aus dem Jahr 2013 (ohne Titel), eines ihrer frühen Environments, besteht aus einem fast drei Meter langen Holzrahmen, in den sich zwei Holzobjekte und sechs Holzschnittdrucke einfügen. Holzpaneele und Skulptur, Sockel und Architektur, Bild und Installation vereinen sich so zu einer Bühne, auf der die Tradition der Avantgarde – man denke an Constantin Brancusi oder auch an Hans Arp – auf archaische Formen, Hoch- auf Populärkultur trifft.
Inspiriert durch Natur, Architektur und Volkskunst amalgamiert die Künstlerin ihre Ideen zu Räumen, in denen von fern auch die Bauhaus-Idee vom Gesamtkunstwerk nachhallt: einem architektonischen Gefüge, das sich mit den freien und angewandten Künsten zu einem Ganzen verbindet. Stets auf dem Grat zwischen Abstraktion und Figuration balancierend und Ideen der Moderne und der Gegenwart verbindend, schärft Comte unseren Blick für Form und Materialität sowie unsere räumliche Wahrnehmung.
Claudia Comte wurde 1983 in Grancy (CH) geboren und lebt in Grancy und Berlin (D).
Tätigkeitsbereiche: Malerei, Druckgrafik, Skulptur, Installation